Leitlinie Jugendschach

Folgende Module bieten wir an:
 
Modul 1: Anfänger I
- Das spielerische Erlernen der Schachregeln
- Wie ziehen die Figuren und welche Wertigkeit haben sie
- Was ist das Ziel im Schach, was bedeutet "ein Schach geben" und was bedeutet "Matt setzen"
- erste Übungen am Brett
 
Modul 2: Anfänger II
- erste Partien spielen
- Aufteilung der Partien in Eröffnung, Mittelspiel + Endspiel
- erste Mattbilder üben z.B. Dame vs König oder T vs König
- Grundzüge der Eröffnung
- erste ganz leichte Schachaufgaben lösen
 
Modul 3: Fortgeschrittene I
- erste eröffnungstheoretische Kenntnisse
     . Figurenentwicklung,
     . Rochade
     . Besetzen des Zentrums
- erste Endspieltheoretische Kenntnisse
     . Umwandlung von Bauern auf der Grundreihe
     . Bauernendspiele "Opposition halten"
     . Wandlung des Königs von einer schützenswerten Figur (Eröffnung+Mittelspiel) in eine Angriffsfigur (Endspiel)
- erste Turniererfahrungen
- leichte Schachaufgaben lösen
 
Modul 4: Fortgeschrittene II
- vorl. Entscheid über die Eröffnungsauswahl mit Weiss + Schwarz unter Berücksichtigung des individuellen Spielstils
- Ziele des Mittelspiel erkennen +umsetzen
- ganzheitliche Partien spielen
- Heranführen an das Turnierschach (spielen mit Uhr +Zeitbeschränkungen)
- Notation erlernen
- Integration in den Spielbetrieb, auch in den der Erwachsenen
- an Mannschaftsturniere und nationalen Turnieren teilnehmen
- Vertiefen der Endspieltechnik
- mittelschwere bis anspruchsvolle Schachaufgaben lösen
- die gespielten Partien zu Hause mit dem Computer und mit dem Trainer anhand der Notation zu analysieren und aus den Fehlern zu lernen
- das nächste Level "Schach" zu erreichen. Weg vom "Vöglein Schach" (hüpft von Ast zu Ast)
  zur strategischen Spielanlage
- die vorgegebene Bedenkzeit auszunutzen und nicht zu schnell zu spielen
 
Modul 5: Meisterklasse
- sich ganz intensiv mit der Partie zu beschäftigen = tiefer zu rechnen (eine Turnierpartie dauert normalereweise zwischen 3-5 Stunden
-  die gespielten Partien zu Hause mit dem Computer und mit dem Trainer anhand der Notation zu analysieren und aus     den Fehlern zu lernen. 
- das nächste Level "Schach" zu erreichen, hier ein Stellungsgefühl zu bekommen (was ist richtig + was falsch ohne zeitintensives Berechnen der Varianten
- einen Spielplan zu entwerfen, wie man die gegnerische Stellung angreifen will
- eine Eröffnungswahl, die zum jeweiligen persönlichen Spielstil paßt, der dann ja noch wesentlich ausgeprägter ist, als im Fortgeschrittenenmodus.
- sich mit Eröffnungstheorie intensiv zu beschäftigen
- Kombinationen zu berechnen + was weit schwieriger ist, die Stellung in den jeweiligen Varianten zu beurteilen + dann ggf. zu verwerfen.
- gutes Verständnis für die Metaebene Schach = tiefes Schachverständnis für die Wirkung der einzelnen Figuren in den jeweiligen Stellungen. Beispiel: Springer und Läufer sind prinzipiell gleichwertig, aber in einem Zwei-Flügel-Endspiel ist ein Läufer eben stärker als ein Springer, weil er schneller an beiden Brennpunkten erscheinen kann
- nationale und internationale Turniere spielen
- Überführung in den Leistungskader des Schweizerischen Schachbund.
 
Unsere Aufgabe als Trainer sehen wir darin, alle Spieler behutsam, aber doch auch straight ahead durch diese Prozesse zu führen. Denn Rückschläge und auch mal Stagnation wird es immer wieder geben und diese dürfen nicht frustrierend sein, sondern als Teil des Entwicklungsprozesses gesehen werden.
 
Daneben ist es uns aber auch ganz wichtig, daß wir uns als Kollegen und Team verstehen und einen team spirit entwickeln. Deshalb haben wir das sogar in unseren Statuten festgeschrieben.
 
Schach sagt man, ist das Spiel der Könige. Deshalb legen wir Wert darauf, uns auch wie Könige am Brett zu verhalten. Das bedeutet, daß fair play an allererster Stelle steht und nicht der Erfolg um jeden Preis. Fair play bedeutet auch, daß man sich nicht nur an die geschriebenen Regeln (wobei man meinen könnte, das wäre ja selbstverständlich), sondern auch an die "guten Schachsitten" hält, denn nicht alles was erlaubt ist, das ist auch fair. Klar, wir wollen gewinnen, aber mit Stil und Anstand und es genügt nicht nur ein guter Verlierer zu sein, sondern auch ein guter Gewinner. Dazu gehört, dem Unterlegenen den gebührenden Respekt zu zeigen.